Schmuckfotografie: Tipps & Beratung vom Fotostudio

SCHMUCKFOTOGRAFIE - DIE KÖNIGSDISZIPLIN DER FOTOGRAFIE?

Bestimmt nicht! Aus technischer Sicht ist die Schmuckfotografie zwar anspruchsvoll, wie in anderen Disziplinen auch sollte man sich jedoch grundlegend mit dem Motiv auseinandersetzen. Der wesentliche Anspruch an Schmuckfotografinnen und -fotografen liegt neben dem reinen Handwerk damit vielmehr in dem Feingefühl für den Schmuck sowie in einer gelungenen Komposition.

Wir bei Pixelgold beschäftigen uns seit mehr als 20 Jahren mit Schmuckfotografie. Der technische Aspekt, also das Lichtsetzen und das Herausarbeiten markanter Highlights, ist für uns deshalb vor allem ein Handwerk. Wir möchten hier die Basics der Schmuckfotografie näherbringen und verbreitete Problempunkte zeigen. So erkennen Sie, was gute Schmuckaufnahmen ausmacht und haben mit ein paar Tipps und Tricks die Möglichkeit, Schmuckfotografie selber auszuprobieren.

HIGHEND-SCHMUCKFOTOGRAFIE VOM STUDIO

Sollten Sie auf der Suche nach einem Partner sein, der Sie in der Entwicklung Ihrer Schmuckfotografie unterstützt, beraten wir Sie gerne persönlich! Als Fotostudio und Full-Service-Agentur bedienen wir sämtliche Bereiche, die unsere Kunden für Ihre Außendarstellung benötigen. Von individueller Beratung und Konzeption bis hin zur fertigen Produktion definieren wir gemeinsam mit Ihnen den richtigen Bedarf. Besuchen Sie uns gerne auf unserer Website oder lassen Sie sich von einigen unserer Lieblingsprojekte inspirieren!

WAS MACHT DIE SCHMUCKFOTOGRAFIE SO SCHWIERIG?

Vielleicht haben Sie schon einmal versucht, ein Schmuckstück zu fotografieren, und mussten feststellen, dass die Wertigkeit und der Glanz auf den Fotos verloren gingen. Die größte Schwierigkeit der Schmuckfotografie liegt oftmals darin, den Raum, der in dem abgelichteten Schmuck reflektiert wird, so zu gestalten, dass die individuellen Merkmale, also Form, Beschaffenheit und Glanz, zur Geltung kommen und nicht synthetisch wirken.

Um diese Problematik zu veranschaulichen, vergleichen wir zwei ähnliche Objekte miteinander: einen Tennisball und eine Christbaumkugel. Für ein Foto des Tennisballs genügt es, diesen auf einem einfachen weißen Untergrund neben einem Fenster zu drapieren. Die Aufnahme können Sie ohne großen Aufwand als Freisteller nutzen.

Anders ist es bei der Christbaumkugel, die genau wie die meisten Schmuckstücke glänzt: Wird dasselbe Licht wie zuvor bei einem Tennisball verwendet, ist das Ergebnis unbefriedigend. Während die Kugel kaum erkennbar ist, spiegelt sich in ihr der gesamte Raum und sogar die Fotografin oder der Fotograf selbst wider. In dem Ambiente kann die Christbaumkugel noch ansprechend wirken, aber als Freisteller kann das Foto nicht verwendet werden.

Die Kernaufgabe der professionellen Schmuckfotografie besteht darin, genau das zu lösen: Um Schmuck gut auszuleuchten, muss der Raum um das Schmuckstück mit passgenauen Lichtquellen gestaltet werden. Dabei sollen die Form und Beschaffenheit des Schmucks nicht verloren gehen, sondern durch dunkle Reflexionen optisch unterstützt werden.

WELCHES SCHMUCKFOTO FÜR WELCHEN VERWENDUNGSZWECK?

Vor der ersten Aufnahme steht immer die Frage danach, wo das Schmuckfoto später eingesetzt werden soll. Denn die Möglichkeiten, Schmuck zu fotografieren, sind vielfältig: Seien es einfache Freisteller für Webshops oder aufwändig inszenierte Imagefotos für Printanzeigen. Diese grundlegenden Merkmale unterschiedlicher Online- und Offline-Verwendungszwecke sollten Sie dabei bedenken:

  • E-COMMERCE
    Ob über große Online-Shopping-Plattformen oder den eigenen Webshop: Für den ersten Eindruck sind hochwertige Produktfotos entscheidend. Hierbei gilt meist das Motto Weniger ist mehr, um nicht von dem Produkt abzulenken. Daher handelt es bei Schmuckfotos für den E-Commerce-Bereich oftmals um Freisteller. Diese sollten harmonisch und wie aus einem Guss wirken, damit sich Kundinnen und Kunden schnell zurechtfinden können.

    Darüber hinaus können Sie stimmige Imageaufnahmen oder Videos als Teaser auf Ihrer Website oder für Ihre Social-Media-Kanäle verwenden. Hier steht die kreative Komposition im Vordergrund, bei der unterschiedliche Inszenierungen das Markenbild prägen.
  • PRINT
    Im Printbereich sind die Formen der Schmuckfotografie umso vielfältiger und individueller. Auch hier werden regelmäßig Freisteller benötigt, beispielsweise für Verkaufs- oder Orderkataloge. Auf großformatigen Bannern oder Anzeigen in Fachmagazinen sind meist Imageaufnahmen zu sehen. Und auch am Point-of-Sale, also zum Beispiel bei Aufstellern für die Verkaufsraumausstattung, findet Schmuckfotografie ihren Platz – immer unter Berücksichtigung passender Kompositionen und Strategien.
Tipps & Tricks der Schmuckfotografie

ERSTENS: DIE POSITIONIERUNG

Basis eines guten Schmuckfotos ist die passende Positionierung. Maßgebende Faktoren sind dabei vor allem die Formsprache und die Besonderheiten des Schmuckstücks, aber auch der Verwendungszweck des fertigen Fotos. Für den Anfang ist es hilfreich, mit der Kamera um das Schmuckstück zu wandern und verschiedene Winkel und Positionierungen auszuprobieren. Fotos, die dem Verkaufszweck dienen, sollten das Schmuckstück möglichst gut erklären, während werbliche Fotos auch abstrakte Ausschnitte einfangen können.

EXKURS: WIE FOTOGRAFIERT MAN AM BESTEN DIAMANTEN UND EDELSTEINE?

Der Schliff eines Diamanten beruht auf einem einfachen Prinzip: Frontal auftreffendes Licht soll in großem Maße zurückgeworfen werden. Je schräger der Betrachtungswinkel ist, desto mehr „tote“ Flächen entstehen im Objekt – auch bei geschickter Beleuchtung. Logisch also, dass der Brillant am meisten funkelt, wenn man ihn frontal fotografiert. Das gilt auch für die meisten geschliffenen Farbsteine.

ZWEITENS: OBJEKTIV, BRENNWEITE, BLENDE & CO.

Damit Ihr Foto den Schmuck komplett scharf abbildet, sind drei Faktoren relevant: die Brennweite, die Blende und der Objektabstand.

Für die Schmuckfotografie eignen sich am besten Objektive mit mittleren bis langen Brennweiten zwischen 50 und 200 mm. Das Objektiv sollte je nach Größe des Schmuckstücks ausgewählt werden: Längere Brennweiten werden bei kleinteiligem Schmuck eingesetzt, kürzere Brennweiten eignen sich besser für Schmuckgruppen oder Ketten. Vorsicht: Das Fotografieren mit einer Brennweite unter 50 mm sollte grundsätzlich vermieden werden, da der Schmuck sonst verzerrt wird.

Bei der Blende gilt grundsätzlich: Je höher die Blendenzahl, desto kleiner ist die Blendenöffnung und desto größer der Bereich der Tiefenschärfe. Das bedeutet, dass sich der Schärfebereich vor und hinter einem eingestellten Punkt weiter ausdehnt. Hierbei ist allerdings Vorsicht geboten: Blendet man zu stark ab, leidet je nach Qualität des Objektivs die Gesamtschärfe im Bild. Selbst fokussierte Elemente werden so oftmals nicht mehr scharf abgebildet. Das kann bei günstigen Objektiven bereits ab einer Blende f/8 anfangen. Gute Objektive können ohne große Schärfeeinbußen bis Blende f/14 genutzt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Tiefenschärfe zu erhöhen, ist es, den Abstand zwischen Objekt und Kamera zu vergrößern. Beispielsweise beträgt die Tiefenschärfe eines 100-mm-Objektivs bei einem Abstand von 30 cm und einer Blende f/14 gerade einmal 3 mm. Verdoppelt man den Abstand, wächst die Tiefenschärfe auf fast 2 cm, sodass man einen Ring komplett scharf abbilden kann. Nachteil ist dabei, dass das Schmuckstück kleiner abgebildet wird und sich die Auflösung reduziert. Sinnvoll ist es deshalb außerdem, ein Makro-Objektiv zu nutzen, da hier die Naheinstellgrenze, also die eingeschränkte Nähe zu einem Objekt, deutlich niedriger ist als bei anderen Objektiven.

DRITTENS: DAS LICHT

Die Art der Lichtquelle spielt bei der Schmuckfotografie prinzipiell keine Rolle. Egal ob Dauerlicht, Halogenlampen, Leuchtstoffröhren, Blitzleuchten oder sogar Tageslicht – arbeiten lässt sich mit allem. Je nach Lichtmenge sollte ein Stativ genutzt werden, um Verwacklungen aufgrund langer Belichtungszeiten zu vermeiden.

Ein bekannter Helfer in der Schmuckfotografie ist das Lichtzelt. Die rundum gleichmäßige Ausleuchtung erspart die Konfrontation mit unschönen Einspiegelungen. Aufgrund des homogenen, oftmals „langweiligen“ Lichts gehen jedoch die Dreidimensionalität und Oberflächenstrukturen des Schmucks verloren. Lichtzelte sind für Anfänger sicherlich ein guter Einstieg, allerdings sollte man dabei unbedingt mit der Positionierung des Lichts experimentieren, um Verläufe und Kontraste auf das Metall zu bringen.

Viel wichtiger als die Lichtquelle ist die Lichtcharakteristik: Schmuck benötigt in der Regel ein weiches Licht. Es gilt also, direkte und punktuelle Beleuchtung zu vermeiden und den Schmuck indirekt mithilfe von beispielsweise Diffusern und Aufhellern zu beleuchten.

Wir haben eine kompakte How-to-Liste für die Lichtgestaltung in der Schmuckfotografie zusammengestellt:

  • Matte Schmuckstücke sind einfacher auszuleuchten. Hier können auch relativ harte, punktuelle Lichtquellen verwendet werden.
  • Glänzende Schmuckstücke benötigen ein weiches Licht. Hier nutzt man im besten Fall großflächige Diffuser.

  • Um Rundungen am Schmuckstück hervorzuheben, sollten Sie versuchen, diese durch weiche Verläufe des Lichtes nachzuzeichnen.

  • Sowohl matte als auch glänzende Schmuckstücke benötigen schwarze Reflexionen, um das Material und die Oberfläche erkennbar zu machen. Allerdings sollten diese nicht zu dominant ausfallen, sondern die Form des Schmuckstücks unterstützen.

VIERTENS: WEIßABGLEICH

Unterschiedliche Lichtquellen haben unterschiedliche Farbtemperaturen. Dementsprechend wichtig ist es, an der Kamera den richtigen Weißabgleich einzustellen. Meistens genügt es dafür, die Voreinstellungen der Kamera zu verwenden, besser ist es allerdings, einen manuellen Weißabgleich mithilfe einer Graukarte zu erstellen. Ein noch besseres Ergebnis erzielt man, wenn die Aufnahmen als RAW-Daten gespeichert werden und eine Farbentwicklung am Computer vorgenommen wird – so lassen sich Farbstiche einfach erkennen und schnell beseitigen.

FÜNFTENS: POSTPRODUKTION

Ohne Nachbearbeitung ist die Schmuckfotografie kaum denkbar. Materialfehler und Arbeitsmängel können so besser erkannt und beseitigt werden. In der professionellen Postproduktion ist es zudem üblich, Schmuckstücke zu maskieren und separat vom restlich Foto zu bearbeiten. Dabei sollten Helligkeiten, Kontraste und die Sättigung (bzw. die Dynamik) fast immer nachträglich korrigiert werden – vor allem Goldtöne wirken auf Fotos meist blasser als im Original. Weißgold wird entsättigt, die Brillanz von Brillanten verstärkt, Goldtöne angeglichen, Lichtreflexe werden optimiert.

WARUM EIN PROFESSIONELLES FOTOSTUDIO?

HOCHWERTIGE SCHMUCKFOTOGRAFIE ERFORDERT VIEL ERFAHRUNG

Viele kleine oder große Schmuckwerkstätten stehen irgendwann vor der Entscheidung, ob die Fotografie nicht in die eigene Hand genommen werden kann. Technisches Zubehör wird eingekauft, oftmals kümmert sich ein Mitarbeiter aus der Marketingabteilung um die Aufnahmen. Unterschätzt wird dabei fast immer der Aufwand, den jede Positionierung und das Ablichten jedes einzelnen Schmuckstücks mit sich bringen. Dass die Ergebnisse dann nicht perfekt sind, frustriert umso mehr.

Wir bei Pixelgold arbeiten seit mehr als 20 Jahren täglich mit Firmen der Schmuckbranche zusammen und unterstützen diese dabei, individuelle Schmuckaufnahmen für unterschiedliche Online- und Offline-Maßnahmen zu erstellen.